Mondeichen

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Mondeichen

uralte Handwerkstradition

"Es hat sich so angehört, als würde man durch Stein sägen!" Unser Küfer Andreas Hösch hatte Angst um seine Säge und musste ihre Geschwindigkeit drastisch reduzieren. Das Holz von Mondeichen ist unglaublich hart. Es wird daher seit alters her dort eingesetzt, wo besondere Haltbarkeit gefragt ist. Experten gehen davon aus, dass die Balken der 1000 jährigen Fachwerkhäuser in Süddeutschland und in der Schweiz aus Mondholz gefertigt sind. Und es gibt sogar einen 500 Jahre alten Weinkeller, der komplett aus Mondholz gebaut ist!


Vor einigen Jahren lernten wir die sympathische Familie der Grafen zu Eltz kennen. Ihre Burg - immer wieder zurecht als die schönste Deutschlands beschrieben - liegt in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Verschiedene Weinberge und Gehöfte in unserer Gemarkung befanden sich bis Napoleon im Besitz der Grafen. Und, wie es sich für eine stattliche Burg so gehört, ist auch die Eltz umsäumt mit einem Wald voller wunderschöner deutscher Eichen. Sie - das kann ich mir im Kontext zunehmender Ausländerfeindlichkeit nicht verkneifen - fanden als Setzlinge vor knapp 200 Jahren ihren Weg aus der Vukowar (heute Kroatien) zu uns an die Mosel. Nun sind die Bäume reif. Und zusammen mit unserem Küfer, den Burgherren, dem Förster und unserer Kellermeisterin durften wir uns Eichen zum Bau unserer Fässer aussuchen! Was für ein Tag! Eine Sternstunde im unserem Winzerleben!


Mondholz sollte es werden. Nach alter Väter Sitte trafen wir uns daher in der Neumond-Abenddämmerung zwischen Heiligabend und Heilige drei Könige mit den Holzfällern zu dem beeindruckenden Schauspiel. 14 Tage, so verlangt es die Regel, reiften die Bäume dann noch im Wald, bevor sie gerückt wurden und zur weiteren Verarbeitung zum letzten in Deutschland noch aktiven Daubenhauer transportiert wurden. Hier wurden die Stämme gespalten (nicht gesägt!) und zum Trocknen gestapelt. Nach fünf geduldigen Jahren war das Holz dann so trocken, dass es von der Familie Hösch zu wunderschönen Fässern veredelt werden konnte. Endlich liegen sie in unserem Keller. Und wir freuen uns auf die Weine.


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